Kennst du das? Dein Blogartikel, deine Website oder dein Newsletter sind fertig, doch der Text erntet nur Gähnen, wird nicht geteilt und erhält keine Kommentare? Dann habe ich eine gute und eine schlechte Nachricht für dich.
Die schlechte Nachricht: Der Text ist noch nicht fertig, denn die kritische Prüfung auf Schwächen und deren Behebung gehören zum Schreibprozess.
Die gute Nachricht: Es gibt Wege, deinen Beiträgen Leben einzuhauchen und fesselnder zu schreiben. Mit den folgenden 7 ½ Tipps schreibst du Texte, die statt einem Gähnen Begeisterung auslösen und gerne geteilt werden.
Von Wolf Schneider, einem bedeutenden Journalistenlehrer, stammt die Weisheit:
„Einer muss sich plagen – der Schreiber oder der Leser.“
Unsere Leser:innen sollen es leicht haben! Nehmen wir also die Mühe auf uns, den Text zu überarbeiten, damit er Kraft und Wirkung entfalten kann.
Los geht’s!
Ist es dir aufgefallen? Im ersten Absatz dieses Beitrags habe ich eine Situation beschrieben, die du kennst und du hast die Eingangsfrage innerlich mit „Ja“ beantwortet. Damit holt dich der Text ab und du fühlst dich verstanden.
Je häufiger deine Leser gedanklich zustimmen, desto eher haben sie das Gefühl, dass dein Produkt oder deine Dienstleistung eine Lösung für ihr Problem darstellt oder in einer anderen Weise erstrebenswert für sie ist.
Beschäftige dich detailliert mit den Wünschen, Gedanken und Bedürfnissen deiner Zielkunden. Überlege dir, wie du deine Gedanken so formulieren kannst, dass Leser:innen mit deinem Text in Resonanz gehen.
Kurze Absätze schaffen Platz zwischen Gedanken und das Auge fokussiert leichter auf den gerade erfassten Text. Leerzeilen sind wie kurze Pausen, in denen das Gelesene Wirkung entfaltet.
Ein weiterer Aspekt: Kurze Absätze wirken freundlicher, weniger einschüchternd. Sie vermitteln, dass sich der Verfasser oder die Autorin Mühe gegeben hat, den Text lesbar zu gestalten.
„Im Internet funktionieren nur kurze Texte!“ Wäre diese Behauptung richtig, würden Medien wie die „Zeit“ nicht mehr existieren. Es gibt Menschen, die gerne lange Texte lesen und solche, die kurze Texte bevorzugen.
Um beiden gerecht zu werden, kannst du einen Trick anwenden: Zeichne die Kerngedanken fett aus. So erfasst das Auge sofort, um was es geht.
Doch Vorsicht! Wenn du übertreibst, wirkt dein Text unruhig. Deshalb sollte hier das Motto lauten: „Weniger ist mehr!“
Ein weiteres Mittel sind Zwischenüberschriften: Sie fassen Gedanken zusammen, machen neugierig und geben zusätzlich Struktur. Damit kann eine Leserin schnell entscheiden, ob es sich lohnt, an einer bestimmten Stelle tiefer einzusteigen oder zum nächsten Abschnitt zu gehen.
Aufzählungszeichen – auch Bullet Points genannt – sind ein mächtiges Mittel, um die Lesbarkeit eines Textes zu erhöhen.
Sie helfen dabei,
Extra-Tipp: Experimentiere mit unterschiedlichen Aufzählungszeichen. Für die Aufzählung von Vorteilen oder Produkteigenschaften in Verkaufstexten bieten sich unter anderem Häkchen (✔︎) an.
Menschen lieben Geschichten! Wenn ein Satz mit Ausdrücken wie „Stell dir vor“, „Was wäre, wenn“ oder „Erinnerst du dich“ beginnt, wissen wir instinktiv: Jetzt kommt eine Geschichte. Durch diese Schlüsselbegriffe werden Lesende in den Text hineingesogen, nehmen ihn intensiver wahr und werden Teil der Geschichte.
Wenn du zusätzlich mit Bildern ausmalst, wie glanzvoll das Leben der Leser:innen durch dein Produkt oder deine Dienstleistung sein wird, kannst du dich entspannt zurücklehnen und den Erfolg deines Textes genießen.
Passivkonstruktionen schaffen Distanz zu den Lesenden: Sie verschleiern, wer für die Handlung verantwortlich ist und bleiben vage. Überlege dir, wie du solche Formulierungen aktiv gestaltest und die Leser:innen in deine Gedanken einbeziehst.
Passiv: „Jeder Text kann verbessert werden.“
Aktiv: „Ich zeige dir, wie du überzeugende Texte schreibst.“
Im aktiven Beispielsatz gibt es eine handelnde und eine angesprochene Person (ich und du) sowie zwei konkrete Handlungen (zeigen und schreiben). Da steckt mehr Wumms dahinter, oder?
Viele Menschen verwenden im täglichen Gebrauch ja auch gerne stellenweise irgendwie bestimmte Füllwörter. Sie fallen ihnen selbst in der Regel nicht ohne Weiteres auf, wohl aber den Zuhörer:innen und Leser:innen – und die empfinden sie meist als störend.
Kenne deine „Lieblingsfüllwörter“, lies den Text daraufhin durch und streiche sie ersatzlos.
Du kannst jeden Text verbessern! Doch nur ein veröffentlichter Text erzielt Wirkung. Sei mutig und entlasse ihn in die Wildbahn.
Ich halte es mit dieser Devise:
“A Version One is Better than a Version None.“
Darum geht dieser Text jetzt raus. Punkt.
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Und jetzt?
Haben dir diese Hinweise geholfen? Bleibt etwas unklar? Welche sind deine Lieblingstipps, um Texte erfolgreicher zu machen? Schreib mir einfach.
Wenn du Texte nicht nur spannend, sondern auch (weitgehend) fehlerfrei schreiben willst, empfehle ich dir meine "6 ultimativen Tipps zum Korrekturlesen".
Hier schreibe ich über das Schreiben (oft, aber nicht nur, für Technologieunternehmen), Content-Strategie und Social Media Management. Weil einige Artikel konkrete Fragen beantworten, die mir nahestehende Menschen gestellt haben, werden Sie manchmal geduzt.
Was denkst du?